Ein Leben für die Modellbahn

Die Fazination der Modelleisenbahn begann schon früh. 

Von klein an habe ich mich vom Modellbahn-Virus einfangen lassen, dieser hat mich bis jetzt nicht losgelassen. Angefangen hat alles in meiner Kindheit. Meine erste Eisenbahn war eine Holz-Spielzeugbahn, ich glaube so fangen die meisten an. Danach kam sofort meine erste elektrische Bahn, allerdings eine Nummer größer, genauer gesagt eine Gartenbahn, die Bahn hatte nur einen kleinen Radius, eingesetzt habe ich sie im Garten allerdings nie, sie fuhr in meinem Zimmer. Nach kurzer Zeit, bekam ich zu Weihnachten meine erste H0-Modelleisenbahn eine Startpackung im Maßstab H0 von Märklin. Ich war begeistert und von diesem Tage an bin ich bis heute ein leidenschaftlicher H0-Bahner.

Die erste wirkliche Anlage die ich hatte war dann meine Märklin Bahn, anfangs bestand sie nur aus dem Starterset, was aber kurze Zeit später sich durch meinen Ur-Großvater ändern sollte. Die Bahn wurde also größer und mehrere Loks fanden ihren Platz darauf. Wie es damals üblich war wurde die Anlage auf einer geraden Platte befestigt, ohne Hügel, ohne Tiefen, heute unvorstellbar und damals doch so gängige Bauweise. Auf der H0-Anlage befanden sich gleich zwei größere Bahnhöfe von Faller, ein Güterschuppen, mehrere Häuser, ein Bahnübergang von Märklin, ein See und ein "Fertig"-Berg. Der Spiele-Spaß kannte damals keine Grenzen, als Kind spielte man lieber damit, der Bau-Spaß kam eigentlich erst später. Leider wurde diese Anlage aus Platzgründen abgebaut. Man baute damals ja noch nicht in Modulen. Es ist sehr schade, dass es diese Anlage heute nicht mehr gibt. Die Gleise und die Gebäude habe ich natürlich aufbewahrt, vielleicht finden diese irgendwann mal wieder auf einer Anlage ihren Platz.

Nach diesem Abriss, pausierte ich mit der Modellbahn, es gab ja kein Platz zum Spielen damit. Zu diesem Zeitpunkt entdeckte ich den Spielspass der kleinen schwedischen Plastikbauklötze. Doch ich entdeckte dabei die Leidenschaft des Erbauens für mich, welche mir nachher beim Fertigen der heutigen Anlage sehr half. Nach geringer Zeit und nach einem Besuch bei einer Schauanlage in Echternach-Brück (gibt es heute leider nicht mehr) fing der Reiz des Bauens an. Am selben Tag fuhren mein Vater und ich in ein Modellbahn Geschäft und kauften uns dort ein Modell und das nötige Zubehör.

Zu Weihnachten bekam ich meine zweite Startpackung, diesmal von Roco, eine H0e Modellbahn, gleich mit einem Förderturm von Faller geschenkt. Erbaut wurde ein kleiner Kreis mit der H0e Bahn und dem Förderturm, allerdings war das Thema noch nicht auf Länder bezogen. Es handelte sich um Kohlenabbau. Die Anlage selbst war nicht groß.
 
Modellbahner von klein an

Doch der Reiz am Erbauen konnte nicht gestillt werden, somit probierte ich an MDF-Platten welche ich mir besorgt hatte, um das Eine oder Andere auszuprobieren und um zu schauen wie man am besten eine Anlage aufbauen kann. Zur gleichen Zeit kamen auch die Gebrüder Braun auf die Idee in der Speicherstadt in Hamburg eine riesige Schauanlage zu erschaffen (im Jahr 2000), ich kann mich noch gut an den ersten TV Bericht in der SWR-Sendung Eisenbahn-Romantik erinnern. Durch den Einblick in die Konstruktion von Knuffingen konnte ich das Eine und das Andere abschauen. Von da an war mir klar, dass das Bauen auf einer einfachen Platte nicht mehr zeitgemäß war und dass ich im Kasten-Prinzip bauen musste. Der Grundgedanke für die heutige Anlage war gelegt. Zum Bau sollte es aber noch etwas dauern.

Als ich 18 Jahre alt wurde führ ich zusammen mit meinen Eltern nach Hamburg in die Speicherstadt und nicht nur ich war von dieser großartigen Schauanlage begeistert auch meine Eltern waren es. Zahlreiche Fotos und Eindrücke konnte ich an diesem Tag gewinnen. Es war oder sollte ich besser sagen, es ist einfach überwältigend. Die Lust, der Modellbahn so Leben einzuhauchen wie es die in Hamburg tun, ist ein Traum. Nach dem Besuch oder ja wenn nicht schon während des Besuches verspürt man die Lust selbst was zu bauen. (Wer das Miniatur Wunderland Hamburg noch nicht besucht hat, unbedingt besuchen!)

Doch zurück zu meiner Anlage. Tifflange entstand mit etwas Zeitdruck, denn ich wollte für eine Ausstellung im Jahr 2006 eine Anlage haben. Eine Anlage, die sich mit Luxemburg befasst, etwas was noch keiner so erbaut hatte. Zu diesem Zeitpunkt (im Jahr 2004, also ein Jahr nach dem Besuch im Miniatur Wunderland) wurde die Idee der Minette-Anlage geboren und ich blieb dabei.

Modellbahnmessen, Ausstellungen und Börsen rundum das Thema Eisenbahn und Modellbahn besuchte ich, ach was sag ich, besuche sie immer wieder gerne. Denn dort trifft man auch immer wieder nette Gesichter und alte Bekannte. Doch auch Ausflüge zur Eisenbahn, in Museen oder die Besichtigung von Schauanlagen stehen bei mir nach wie vor auf dem Programm und was gibt es schöneres als eine echte Dampflokomotive in Aktion zu sehen.

Nach meinem Studium, ging ich in die Selbstständigkeit und gründete mein erstes Startup-Unternehmen, dies schon im Jahr 2009, wie die Zeit vergeht, ich könnte glauben es wäre erst gestern gewesen. Kurz darauf begann ich meine eigenen Modelle zu entwerfen und zu produzieren. Mittlerweile bringe ich jedes Jahr neue Massstabsgetreue Modelle auf den Markt, welche exklusiv bei mir erhöltlich sind. Seit kurzem erst habe ich nun auch bekannte und Namhafte Hersteller im Sortiment wie unter anderem Artitec, Faller, Jouef und Rivarossi.

Du magst die Modellbahn genauso wie ich, dann besuch mich doch mal in meinem Shop in Mersch.